Birkenporling und Krause Glucke

Ich war heute Pilze suchen, natürlich unter fachlich kompetenter Anleitung eines Pilzmeisters.

Dabei habe ich den Dekokt vom Birkenporling kennengelernt. Dieser ist recht bitter im Geschmack und wundersam in der Wirkung. Das wusste man schon vor 5000 Jahren und jetzt in der jüngsten Zeit wird auch wieder auf seine antibiotische und antivirale Potenz zurückgegriffen. Ich werde mir das mal näher anschauen und meine Erfahrungen teilen.

Birkenporling
Birkenporling mit seinem weißen, wulstigen Rand. Von unten ist er schneeweiß und von oben hellbraun.

Das Highlight dieser Tour war diese beinahe monströse Krause Glucke. Der intensive vanillige Geruch war bemerkenswert.

Krause Glucke
Die Krause Glucke verbreitet einen angenehmen Vanilleduft. Rekordverdächtiges Exemplar!

Das Stockschwämmchen ist recht schmackhaft. Hierbei werden nur die Kappen geerntet. Die ganz jungen Pilze lässt man stehen. Typischerweise sind die Hüte in dunkelockerbraun mit einem ockergelben „Dotter“ in der Mitte.

Stockschwämmchen
Stockschwämmchen auf bemoostem Baumstumpf
Grünblättriger Schwefelkopf
Der Grünblättrige Schwefelkopf hat im Gegensatz zum Stockschwämmchen ein helles, in grünlichen Gelb gefärbtes Schirmchen und grünlich graue Lamellen. Der Pilz ist für den Menschen giftig.

Als sehr schmackhaft hat sich unser Fund des Riesenporlings erwiesen. Das Ungetüm hatte bereits einen Durchmesser von etwa 150 cm, wobei ich denke, dass es sich um mehrere Exemplare handelte. Ich habe mir möglichst Junge Anteile abgeschnitten und probiert, ob die Teile schon bitter sind. Einen Anteil habe ich wie Gulasch zubereitet. Das schmeckt prima.

Der orange Korallenpilz ist nur hübsch anzuschauen.

oranger Korallenpilz
oranger Korallenpilz

Der Kartoffelbovist ist sehr giftig. Typischerweise ist er im Anschitt schwarz und bis zu 10 cm im Durchmesser.

Kartoffelbovist
Der Kartoffelbovist ist im Inneren schwarz.

Viren als Nahrungsquelle

Ich bin auf einen erstaunliche Berichte gestoßen. Diese beschreiben, dass es Einzeller gibt, die sich ausschließlich von Viren ernähren. Das ist etwas Neues.

Hier geht es zum Artikel auf Spektrum.de

Hier geht es zum Artikel in Forschung und Lehre

Hier geht es zur amerikanischen Quelle

Um genau zu sein: Viren fressen nicht, sie nutzen andere Lebensformen, um sich zu vermehren.

Der Begriff Viraler Shunt ist hier ganz treffend erklärt. Der Begriff viraler Link bedeutet soviel, dass es in der Nahrungskette eine Verbindung nach oben gibt.

Toller Universalübersetzer mit Deep-Learning-Technologie

Ich habe hier einen Übersetzer gefunden, der wirklich gut lesbar übersetzt. Ich finde besser als alle anderen mir bekannten Websites dieser Art.

Mittels dieser sehr neuen Technologie übersetzt der Übersetzer eine Menge Sprachen in gut klingendes Deutsch. Die Texte können auf einen Schlag mehrere tausend Zeichen umfassen, 5000 Zeichen auf einen Schlag sind in der freien Standardversion inklusive.

FODMAPs? Und was hat das mit Reizdarm zu tun?

Der Darm, unendliche Weiten … es gibt immer wieder neue Erkenntisse, also jenes, das nach der Meinung, der Behauptung, der Überprüfung selbiger durch eine wissenschaftliche Studie, heraus kommt, und dann durchaus zum Wissen gehört. Dann stellt man fest, dass diese Erkenntnisse wenig aussagen. Dann holt man sich alle auffindbare, themarelevante Literatur und ähnlich thematisierte Studien und versucht das ganze nochmal im Kontext neu zu bewerten.

Reizdarm (RDS) ist ein Syndrom, also eine Konstellation von Symptomen die ein Störungsbild zeichnen, bei dem der Betroffene ohne bekannte Krankheitsursache wie Infektionen, Krebs oder Allergieen, Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall oder Verstopfung erleidet. Oftmals kommen im Laufe der Zeit noch andere Störungen dazu, auch weil die Lebensqualität so eingeschränkt ist. Die Ursache kennt man nicht, lediglich möglich Auslöser für einzelne Symptome. Bisher wird das RDS eher mit psychiatrischen und psychologischen und nicht zu letzt mit rumprobierenden diätischen Ansätzen behandelt.

Seit einiger Zeit wird diskutiert ob das weglassen von FODMAPs in der Nahrung Reizdarmpatienten hilft. Kurz: In der Literaturauswertung wurden viele Gesichtspunkte der Behandlung (überwiegend psychosomatischen Therapieansätze) betrachtet. Genauer betrachtet wurde im Vergleich dazu die folgende Therapie:
Das Umstellen auf eine FODMAP-arme Ernährung, also so wenig wie möglich fermentierbare Oligosaccharide, Disaccharide, Monosaccharide (a)und Polyole, auf „fast“-deutsch vergärbare Mehrfach-, Zweifach-, Einfachzucker und mehrwertige Alkohole, in Nahrung und Getränken soll die Therapie sein. Hierbei hat sich herausgestellt, das etwa 2/3 der Probanden der Nicht-Placebo-Gruppe eine Besserung verspürten.

Diese FODMAPs lösen offenbar Störungen aus, die aufgrund der mikrobiomiellen Reaktion auf diese Stoffe zu Problemen im Darm führen. Ist das nun eine Fehlbesiedelung oder eine Fehlernährung? Kann man durch die Ernährung die Fehlbesiedelung weg bekommen? Immer wieder führt der Weg ins Mikrobiom. Die Menschen mit diesen Symptomen haben ein verändertes Mikrobiom, kommt dazu noch eine psychiatrische Erkrankung ist das Mikrobiom noch wieder anders. Die drei australischen Forscherinnen vermuten hier einen Grund, warum die low FODMAP-Diät nicht bei allen anschlägt. Auch das Ursache-Wirkungs-Prinzip ist hier nicht klar. Jedoch wurden auch schon Erfolge mit Stuhltransplantationen erzielt, die in dieser Untersuchung nicht berücksichtigt wurden.

Und nicht zuletzt stelle ich mir immer wieder die Frage, warum die Psychiatrie in weiten Teilen Deutschlands soweit hinterher hinkt und ihre Ernährungspläne und das Kioskangebot nicht einmal überdenkt, wenn eigentlich jetzt schon klar ist, dass es notwendigerweise für den Geist wichtig ist, einen gesunden Darm mit dem richtigen Mikrobiom zu haben.

FODMAP =

fermentierbare durch Bakterien und Pilze verwertbar

Oligosaccharide Also Monosaccharide sind einzelne Zuckermoleküle, Disaccharide bestehen aus zwei verbundenen Zuckermolekülen und Oligosaccharide sind Verbindungen aus 3 bis ca. 10 Zuckermolekülen. Das kann zum Beispiel ein Stärkemolekül sein.

Disaccharide wie Haushaltszucker

Monosaccharide wie Fruchtzucker

(a)und Polyole: z.B. Glycerin, Erythrit, Isomalt, Laktit, Mannit und Xylit

Wie sieht eine low FODMAP-Diät (LFD) aus?

Die AOK hat da etwas zusammengestellt.