Herbst-Lorcheln vom Wegesrand

Herbst-Lorcheln
Unterschiedliche Gestalt der Herbst-Lorcheln.

Heute Mittag gab es bei uns Herbst-Lorcheln. Diese habe ich im grasigen, belaubten Wegesrand gefunden. Ich dachte zuerst, dass da jemand seinen Müll verloren hat, Taschentücher oder so. Ein zweiter Blick offenbarte die Delikatesse. Achtung: die Herbst-Lorchel ist roh recht giftig. Kleine Mengen können schon zu starkem Erbrechen führen. Die Gifte zersetzen sich allerdings bei ausreichend langer Erhitzung.

Meine Art der Vorbereitung:
Da diese Pilze genau wie die Krause Glucke sehr viel Sand in sich verstecken, ist das Putzen etwas mehr Aufwand. Glücklicherweise schadet es diesem Pilz nicht, im Anschluss an die Putzarbeit in einem Sieb abgespült zu werden. Mein Tipp: maximal 2-3 Pilze gleichzeitig im Sieb abspülen. Alles gewissenhaft durchsuchen, abschlagen und in die leicht warme Pfanne geben und dann die nächsten Pilze putzen.

Links: Stengelquerschnitt, re. o.: Hutteile und zentral: fast komplette Herbst-Lorchel

Sind alle Pilze geputzt, gebe ich Butterschmalz und eine Prise Salz in die Pfanne und gebe volle Hitze drauf. Wenn die Pilze ordentlich brutzeln reduziere ich die Hitze auf die Hälfte, lege den Deckel auf die Pfanne und lasse die Pilze 15-20 Minuten schmoren. Ein, zwei Mal durchrühren – fertig.

Die Pilze vor dem Schmoren.
gebratene Herbst-Lorcheln
Gebratene Herbst-Lorcheln

Zu guter Letzt gebe ich noch eine Rühreimasse mit Zwiebel drüber, stocken lassen. Dann mit Salzkartoffeln oder frisch gebackenem Brot anrichten.

Wonach schmecken Herbst-Lorcheln? Sie schmecken schön nach Pilz, mild und vollmundig, mit einer Note nach gebratenem Speck oder Bacon. Die Konsistenz ist leicht bissfest, nicht zäh.
Die Herbst-Lorchel ist einer meiner Lieblingsspeisepilze, die ich immer wieder gerne mitnehme.

Maronen, Maronen, Maronen

Die heutige Exkursion mit dem Pilzmeister hat mir überwiegend Maronen beschert, was auch sehr schön ist. Wieder ist mir auch der Birkenporling in die Hände gefallen. Langsam habe ich meinen Jahresvorat zusammen. Der Pilz ist wirklich hervorragend, wenn es um das verbessern von Wundheilung und Halsschmerzbehandlung geht. Mein Tip – nimm ihn mit!

Marone
Maronen-Röhrling

Leider hat es in den letzten Tagen etwas zuviel geregnet und zu wenig gewärmt. Daher sind viele Pilze nur schön anzuschauen, entpuppen sich dann aber oft als wässrige Schleimer. Aber nichts desto trotz hab ich, haben wir, genug abbekommen.

Oben links gelber Graustiel-Täubling, rechts oben und unten Maronen-Röhrlinge und im kleinen Körbchen oben der Anis-Trichterling und unten Herbst-Lorcheln.

Die Herbst-Lorchel bedarf einer gesonderten Behandlung. Erst abkochen und dann trocknen. Dannach kann man die wieder eingeweichten Pilze mit in den Wok schmeissen. Auch der Anistrichterling ist kein wirklicher Speisepilz. Er ist ein Gewürzpilz. Auch dieser sollte vor der Anwendung stark erhitzt werden, damit er seine Gifte verliert. Der gelbe Graustiel-Trichterling ist auch kein super Speisepilz. Er gibt aber in Mischpilzgerichten eine gute Figur ab. Wichtig ist, dass der Stiel druckfest ist und nicht gleich zerbröselt. Passiert dies ist der Pilz zu alt und zu verwerfen.

Stachelbart
Der Stachelbart gilt als Heilpilz in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM)

Ich habe diesen nur als Bild mitgenommen. Er ist hübsch, exotisch und nicht wirklich essbar.

grünblättriger Schwefelkopf
Der grünblättriger Schwefelkopf, interessanterweise fängt meine Kamera das Gelb nicht richtig ein.

Im Gegensatz zum Stachelbart oder den Herbst-Lorcheln gehört der grünblättrige Schwefelkopf zu den Blätterpilzen. Die Blätterpilze bilden eine eigen Ordnung. Und in dieser Ordnung gibt es auch die Familie der Knollenblätterpilze. Dazu gehört zum Beispiel der Fliegenpilz, der Perlpilz, der Pantherpilz, der grüne, gelbe oder weiße Knollenblätterpilz.

Alter Fliegenpilz (hier zu Lande recht giftig)
Junger Fliegenpilz (giftig)

Und die hier sind auch schön anzuschauen.

kleine, unbestimmte Baumpilze
Kleine, unbestimmte Baumpilze
Maronen-Röhrling
Maronen-Röhrling

Achja, und da war dann noch der Hallimasch. Dieser hat sich als gutes Abführmittel bewährt und wurde früher zu diesem Zweck eingekocht und so haltbar gemacht.

Birkenporling und Krause Glucke

Ich war heute Pilze suchen, natürlich unter fachlich kompetenter Anleitung eines Pilzmeisters.

Dabei habe ich den Dekokt vom Birkenporling kennengelernt. Dieser ist recht bitter im Geschmack und wundersam in der Wirkung. Das wusste man schon vor 5000 Jahren und jetzt in der jüngsten Zeit wird auch wieder auf seine antibiotische und antivirale Potenz zurückgegriffen. Ich werde mir das mal näher anschauen und meine Erfahrungen teilen.

Birkenporling
Birkenporling mit seinem weißen, wulstigen Rand. Von unten ist er schneeweiß und von oben hellbraun.

Das Highlight dieser Tour war diese beinahe monströse Krause Glucke. Der intensive vanillige Geruch war bemerkenswert.

Krause Glucke
Die Krause Glucke verbreitet einen angenehmen Vanilleduft. Rekordverdächtiges Exemplar!

Das Stockschwämmchen ist recht schmackhaft. Hierbei werden nur die Kappen geerntet. Die ganz jungen Pilze lässt man stehen. Typischerweise sind die Hüte in dunkelockerbraun mit einem ockergelben „Dotter“ in der Mitte.

Stockschwämmchen
Stockschwämmchen auf bemoostem Baumstumpf
Grünblättriger Schwefelkopf
Der Grünblättrige Schwefelkopf hat im Gegensatz zum Stockschwämmchen ein helles, in grünlichen Gelb gefärbtes Schirmchen und grünlich graue Lamellen. Der Pilz ist für den Menschen giftig.

Als sehr schmackhaft hat sich unser Fund des Riesenporlings erwiesen. Das Ungetüm hatte bereits einen Durchmesser von etwa 150 cm, wobei ich denke, dass es sich um mehrere Exemplare handelte. Ich habe mir möglichst Junge Anteile abgeschnitten und probiert, ob die Teile schon bitter sind. Einen Anteil habe ich wie Gulasch zubereitet. Das schmeckt prima.

Der orange Korallenpilz ist nur hübsch anzuschauen.

oranger Korallenpilz
oranger Korallenpilz

Der Kartoffelbovist ist sehr giftig. Typischerweise ist er im Anschitt schwarz und bis zu 10 cm im Durchmesser.

Kartoffelbovist
Der Kartoffelbovist ist im Inneren schwarz.

Viren als Nahrungsquelle

Ich bin auf einen erstaunliche Berichte gestoßen. Diese beschreiben, dass es Einzeller gibt, die sich ausschließlich von Viren ernähren. Das ist etwas Neues.

Hier geht es zum Artikel auf Spektrum.de

Hier geht es zum Artikel in Forschung und Lehre

Hier geht es zur amerikanischen Quelle

Um genau zu sein: Viren fressen nicht, sie nutzen andere Lebensformen, um sich zu vermehren.

Der Begriff Viraler Shunt ist hier ganz treffend erklärt. Der Begriff viraler Link bedeutet soviel, dass es in der Nahrungskette eine Verbindung nach oben gibt.