Krause Glucke

(Sparassis crispa)

Krause Glucke
Krause Glucke (Foto 10/2020)

Die Krause Glucke braucht Kiefern und etwas warmes Sonnenlicht, also findet man sie manchmal in der Nähe von Lichtungen unten am Stamm von Kiefern. Alternativ kann man auch schnüffelnd durch den Wald gehen. Sobald man Vanilleduft wahr nimmt kann es sein, dass man eine Krause Glucke findet. Ein Pilz in dieser Größe duftet mehrere Meter weit, es ist faszinierend. Das war war dieses Jahr ein echtes Highlight.   Ich bereite diesen Pilz gerne  mit Ei zusammen zu, quasi in einem Omelett. Hier mein Rezept:

  1. Der Pilz muss gut geputzt werden, dazu kleingeschnitten und abgespült werden. Ich mache das in kleinen Portionen und einem grobmaschigen Sieb. Die Pilzstücke spüle ich ab und klopfe sie gut aus, dann verschwindet der Sand, Kleinkram und man kann das Pilzgut genau prüfen. Gut abgeklopft gebe ich die Pilze peu a peu in die warme, keinesfalls heiße Pfanne, so dass die Pilze etwas trocknen aber noch nicht garen.
  2. Dann gebe ich großzügig Butterschmalz dazu und heize die Pfanne ein. Die Pilzstücke brate ich gut durch, erst auf voller Leistung und wenn die Pfanne schön heiß ist, reduziere ich auf 50% Leistung etwa 15-17 Minuten lang.
  3. Omelettmasse: 3 Eier, 3 Esslöffel Schmand und verrühren.
  4. Wenn ich die Pilze zum Frühstück im Omelette haben möchte, stelle ich die Pilze über nacht kalt und gebe sie dann morgens mit in die warme Pfanne. Anschließend wenn die Pfanne und die Pilze schön heiß sind, stelle ich den Herd aus und gebe ich die Omelettemasse dazu. Deckel drauf, nur stocken lassen und dann servieren.

(Foto 10/2021)
Auch 2021 wieder in Lütjensee gefunden und geteilt. (Foto 10/2021)
Das wird erst noch eine krause Glucke und gleich wieder abdecken.
Das wird erst noch eine krause Glucke und gleich wieder abdecken. (Foto 10/2021)

Herbst-Lorchel (roh giftig!)

(Helvella crispa, syn. H. pithyophila) Achtung: roh giftig!
Er gilt bei einigen Fachleuten nicht als Speisepilz, weil er offenbar mitunter nicht vertragen wird.

 

Unterschiedliche Gestalt der Herbst-Lorcheln.
Unterschiedliche Gestalt der Herbst-Lorcheln.

Heute Mittag gab es bei uns Herbst-Lorcheln. Diese habe ich im grasigen, belaubten Wegesrand gefunden. Ich dachte zuerst, dass da jemand seinen Müll verloren hat, Taschentücher oder so. Ein zweiter Blick offenbarte die Delikatesse. Achtung: die Herbst-Lorchel ist roh recht giftig. Kleine Mengen können schon zu starkem Erbrechen führen. Die Gifte zersetzen sich allerdings bei ausreichend langer Erhitzung.

Meine Art der Vorbereitung: Da diese Pilze genau wie die Krause Glucke sehr viel Sand in sich verstecken, ist das Putzen etwas mehr Aufwand. Glücklicherweise schadet es diesem Pilz nicht, im Anschluss an die Putzarbeit in einem Sieb abgespült zu werden. Mein Tipp: maximal 2-3 Pilze gleichzeitig im Sieb abspülen. Alles gewissenhaft durchsuchen, abschlagen und in die leicht warme Pfanne geben und dann die nächsten Pilze putzen.

Links: Stengelquerschnitt, re. o.: Hutteile und zentral: fast komplette Herbst-Lorchel
Links: Stengelquerschnitt, re. o.: Hutteile und zentral: fast komplette Herbst-Lorchel

Sind alle Pilze geputzt, gebe ich Butterschmalz und eine Prise Salz in die Pfanne und gebe volle Hitze drauf. Wenn die Pilze ordentlich brutzeln reduziere ich die Hitze auf die Hälfte, lege den Deckel auf die Pfanne und lasse die Pilze 15-20 Minuten schmoren. Ein, zwei Mal durchrühren – fertig.

Die Pilze vor dem Schmoren.
Die Pilze vor dem Schmoren.
Die Pilze vor dem Schmoren.
gebratene Herbst-Lorcheln
Gebratene Herbst-Lorcheln
Gebratene Herbst-Lorcheln

Zu guter Letzt gebe ich noch eine Rühreimasse mit Zwiebel drüber, stocken lassen. Dann mit Salzkartoffeln oder frisch gebackenem Brot anrichten.

Wonach schmecken Herbst-Lorcheln? Sie schmecken schön nach Pilz, mild und vollmundig, mit einer Note nach gebratenem Speck oder Bacon. Die Konsistenz ist leicht bissfest, nicht zäh. Die Herbst-Lorchel ist einer meiner Lieblingsspeisepilze, die ich immer wieder gerne mitnehme.

Pfeffer-Röhrling

(Chalciporus piperatus, Syn.: Boletus piperatus)

Pfefferröhrling
Der Pfefferröhrling in freier Wildbahn
Pfeffer-Röhrling
Der Pfeffer-Röhrling ist ein recht zierlicher Vertreter der Röhrlinge.
Pfeffer-Röhrling
Aufgeschnitten im Stiel schön gelb, im Hut creme-farbend

Der Pfeffer-Röhrling hat ein namensgebendes Pfefferaroma. Dies tritt allerdings erst bei größeren Mengen im Mischpilzgericht zum Vorschein. Dieser Röhrling ist als Mischpilz gut essbar.