Hornissenschwebfliege

Die Hornissenschwebfliege (Volucella zonaria) ist allein schon durch seine Größe ein beeindruckendes, schönes Insekt.

Ich habe es in Gerbisbach an einem Sommerflieder entdeckt. Die Lage ist auch hier echt abgefahren beängstigend, weil so wenig Insekten unterwegs sind. In meiner Jugend war es nicht möglich auf einem Sommerflieder ein einzelnes Insekt auf einer Blütenrispe zu fotografieren, weil soviel los war.

Die Larve ernährt sich in Nestern von Wespen, Hummeln oder Hornissen von dort verendenden oder gestorbenen Larven. Das bringt dem einen Partner in dieser Beziehung Nahrung, dem anderen Hygiene – Kommensalismus.
Imago kommt nach Larve und Puppe. Imago wird das geschlechtsreife Insekt genannt. Das stellt das „Bild“ der Art dar, daher Imago.
Die Hornissenschwebfliege ernährt sich als Imago vom Nektar verschiedenster Blüten.
Wie für Insekten üblich hat auch dieses 6 Beine. Wie für Fliegen üblich hat dieses Insekt ein Flügelpaar und nicht zwei, wie die Bienen und Wespen. Das ist ein sicheres Unterscheidungsmerkmal – gerad für den Laien.
Die weißen Körnchen am Flügelansatz können Parasiten sein.

Schwarzes Bilsenkraut – eine beinahe exotische Schönheit

Hyoscyamus niger habe ich noch nicht so oft bewusst angeschaut. Es fiel mir am Rand eines Sonnenblumenfeldes bei Jessen (Elster) an der Gerbismühle, nahe der Schweinemastanlage auf. Ich muss nicht besonders erwähnen, dass ich Schweinemastanlagen für Wahnsinn im großen Stil erachte.

Schwarzes Bilsenkraut
Schwarzes Bilsenkraut

Bilsenkraut ist ziemlich giftig und wurde seit der Antike als Medizin (ein Schmerzmittel wie Opium) und Rauschdroge verwendet. Schon damals galt das schwarze Bilsenkraut als besonders gefährlich da es schwer zu dosieren ist, denn die therapeutische Breite der Wirkstoffe ist sehr gering und das Überschreiten der Grenzen schnell tödlich. Die Konzentrationsschwankungen sind von Pflanze zu Pflanze und Teil zu Teil der Pflanze recht hoch. Vor dem Vergiftungstod durch diese Gifte kommt meist eher der Erstickungstod durch Atemlähmung. Diese dürfte aber wesentlich unangenehmer sein als bei Opiaten, da es hierbei wohl zum Todeskampf kommt, da nicht der Atemantrieb sondern die Atemmuskulatur gestoppt wird. – Ganz schön garstig.

Gelbe, dunkel genetzte Blüten

Es gibt auch einige andere Arten vom Bilsenkraut, wie z. B. das weiße, rote und das ägyptische. Sie gelten als weniger giftig. Dieses hier, also das schwarze Bilsenkraut, steht auf der roten Liste. Auf dem Acker, bei den Sonnenblumen, wird das wohl nichts nützen – und tschüss.

Im Kräuterverzeichnis kann man noch weitere allerdings zu überprüfende Informationen finden.

Der Faulbaum-Bläuling

Ein Faulbaum-Bläuling den ich in Fissau auf dem Blauregen gefunden habe.

Hier in der Region einer der wenigen Tagfalter die man jetzt noch antrifft. Es ist viel weniger geworden. Traf ich vor 25 Jahren jeden Tag noch mindestens 20 Arten an tagaktiven Schmeterlingen in unserem Garten an, so freue im mich heute noch über den kleinen Kohlweißling, den kleinen Fuchs, gelegentlich ein Tagpfauenauge und den Faulbaumbläuling. Distelfalter, Admiral, Schachbrett-Falter, Dickkopffalterarten, Landkärtchen, Ochsenaugen, großer Perlmutterfalter, Zygenen, … alle sehr seltene Besucher geworden. Dabei ist unser Garten minimal kultiviert, ebenso die in der direkten Nachbarschaft. Es ist überall erkennbar, dass die intensive Landwirtschaft ihre einst absehbaren Früchte trägt.

Der Klimawandel birgt eine riesige Gefahr: Der Blob

Annlässlich der Filme über Schleimpilze habe ich den Namengebenden Film von 1958 angeschaut. Die Schlussworte waren erweckend. Der Blob wurde 1958 in die Arktis verfrachtet, um die Gefahr einzudämmen. Kälte stoppte einst den Blob. Aber damals schon befürchtet: „… so lange die Arktis noch kalt ist!“. Wir reden jetzt von einem Zeitraum, in dem schon wirklich viel hätte bewegt werden können. Aber der Lobbyismus und die Ausbeutung für einen wirklich kurz angesetzten Erfolg, wird uns dieses Problem auch noch wieder auf die Füße fallen lassen. Danke liebe Eltern-, Groß- und Ur-Großelterngeneration, dass Ihr schon damals so viel für diese Umwelt getan habt, aber Hauptsache es war schön – und danke für den Fisch.

Es ist andererseits faszinierend, aber eher im Sinne eines riesigen, furchtbaren Unfalls, an dem ich vorbei fahre und das Grauen sehe und die Augen von einem Drama zum nächsten wandern und ich absolut nichts machen kann, außer davon zu berichten.